LSD und «Zauberpilze»: Problemen vorbeugen
LSD und gewisse Pilze wirken halluzinogen. Die Suchtgefahr ist gering – dennoch gilt es gewisse Risiken zu beachten.
LSD und Psilocybin und andere Halluzinogene unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG) und sind in der Schweiz illegal. Dies bezieht sich sowohl auf die Herstellung, Verarbeitung, den Handel, die Weitergabe, den Besitz sowie den Konsum.
LSD ist ein synthetisch hergestelltes Halluzinogen, welches bereits in sehr kleinen Dosen eine starke psychische Wirkung hat. Psilocybin ist in gewissen Pilzen enthalten, die auch in der Schweiz wachsen. Sie werden auch «Zauberpilze», «Magic Mashrooms» oder «Psilos» genannt und zu Rauschzwecken verzehrt. LSD und diese Pilze rufen Halluzinationen – also Wahrnehmungstäuschungen – hervor. Deshalb teilt man sie in die Kategorie der «Halluzinogene» ein.
Halluzinogene lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Die Psychodelika (z. B. LSD, Psilocybin, Mescalin, DOM, 2C-B und DMT) und die Atypischen Halluzinogene (z. B. Ketamin, PCP, Atropin, Ibotensäure Muscimol – Wirkstoff des Fliegenpilzes). Atypische Halluzinogene sind teilweise deutlich gefährlicher als Psychodelika und machen abhängig.
Diese Seite behandelt die Psychodelika, d. h. vor allem LSD und Psilocybin.
LSD und Psilocybin wirken sehr ähnlich, aber LSD wirkt deutlich länger (ca. 8 – 12 Stunden) als Psilocybin (3 – 6 Stunden). Die Wirkung ist stark von der Dosis, der Umgebung und der aktuellen Stimmung der konsumierenden Person abhängig.
Körperlich: Besonders am Anfang können leichte Atembeschwerden, Schweissausbrüche, Herzrasen, Übelkeit und ein veränderter Blutdruck auftreten.
Psychisch: Typisch ist, dass sich die Sinneswahrnehmung verändert, vor allem das Sehen und Hören. Auch Raum und Zeit werden anders wahrgenommen. Bei hohen Dosen kann es zu einem Gefühl des Losgelöstseins vom eigenen Körper kommen.
Drogeninformationszentrum Zürich Das Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich bietet anonyme Substanzanalysen an, verbunden mit einem unverbindlichen, professionellen Beratungsgespräch.
www.suchtschweiz.chSucht Schweiz informiert über Suchtmittel.
know-drugs.chInformationen zu LSD, Psilocybin und zu risikobewusstem Konsum
Wird man von LSD oder Psilocybin süchtig?
Gemäss aktuellem Wissensstand machen LSD und Psilocybin körperlich nicht abhängig und auch das Risiko einer psychischen Abhängigkeit wird als gering eingeschätzt. Mit dem Konsum sind aber dennoch Risiken verbunden, siehe unten.
Was sind die Risiken von LSD und Psilocybin?
- Die Veränderungen der Wahrnehmung können so stark sein, dass es zum so genannten Horrortrip kommt. Personen, die einen Horrortrip erlebt haben, berichten von Panikanfällen, Verfolgungswahn, Weinkrämpfen, dem Gefühl des Alleinseins oder Todesangst. Man kann das Gefühl für das eigene Selbst verlieren und die Umwelt erscheint völlig irreal, was äusserst beängstigend sein kann.
- Durch die stark veränderte Wahrnehmung steigt das Risiko für Unfälle.
- Sowohl bei Langzeitkonsum als auch beim einmaligen Gebrauch kann es zu Psychosen kommen, die mehrere Monate andauern können und intensiver psychiatrischer Behandlung bedürfen.
- Auf der körperlichen Ebene kann es zu Krämpfen, Zähneknirschen, Schwankungen der Körpertemperatur, Herzrasen, Atembeschwerden sowie Übelkeit kommen.
Wie kann man risikoarm LSD/Psilocybin konsumieren?
Halluzinogene sind illegal und darum werden Inhaltsstoffe und Dosierung nicht kontrolliert. Damit sind gesundheitliche Risiken verbunden. Darum raten wir von einem LSD/Psilocybin-Konsum ab.
Insbesondere sollte nicht konsumiert werden, wenn psychische Erkrankungen in der Familie bekannt sind. Psychosen, die durch Halluzinogene ausgelöst werden, betreffen vermutlich vor allem Personen, die genetisch vorbelastet sind.
Wenn dennoch LSD/Psilocybin konsumiert wird, sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
- Nur Produkte konsumieren, deren Qualität man kennt (Achtung: bei Pilzen die gesammelt werden, besteht Verwechslungsgefahr mit tödlichen Pilzen)
- Möglichst wenig pro Mal und möglichst selten konsumieren. Bei LSD niemals den ganzen Filz, bzw. die ganze Tablette auf einmal konsumieren, sondern nur einen kleinen Teil und dann mind. zwei Stunden warten. Bei Psilocybin handelt es sich um ein Naturprodukt. Es ist darum nie ganz klar, wie viel des Wirkstoffs enthalten ist. Deshalb sehr vorsichtig dosieren.
- Genug Flüssigkeit (keinen Alkohol, da er den Körper zusätzlich austrocknet!) zu sich nehmen um Überhitzung zu vermeiden – insbesondere in warmer Umgebung oder wenn getanzt wird.
- Nicht allein konsumieren, sondern nur in Begleitung einer Person, der man vertraut.
- An Tanzpartys regelmässig Pausen (wenn möglich an der frischen Luft) einlegen.
- Nicht konsumiern im Zusammenhang mit dem Lenken von Fahrzeugen oder anderen Tätigkeiten, die eine erhöhte Aufmerksamkeit oder Konzentration erfordern.
- Nicht mit anderen Drogen, Medikamenten oder Alkohol mischen.
Mehr Informationen zu Safer Use finden sich hier zu Psilocybin und hier zu LSD.
Kinder und Jugendliche sollten aus gesundheitlichen Gründen kein LSD/Psilocybin konsumieren. Das Gehirn befindet sich noch in Entwicklung und Horrortrips können Jugendliche besonders stark belasten.
Wo findet man Hilfe, wenn man Probleme hat mit Psilocybin / LSD?
Zwar ist die Suchtgefahr gering. Fachleute für Suchtfragen kennen sich aber mit der Wirkung von Halluzinogenen aus und können darum auch weiterhelfen. Löst der Konsum eine Psychose (z.B. anhaltende Halluzinationen oder Wahnvorstellungen, Verlust des Ich-Gefühls, Realitätsverlust) aus, kann in psychiatrischen Kliniken Hilfe gefunden werden. Adressen findet man im Beratungsfinder. Alle Stellen beraten auch besorgte Angehörige. Beratungsfinder öffnen