Amphetamine/Speed
Sucht vorbeugen

Metha- & Amphetamin sind synthetisch hergestellte Rauschmittel. Sie können sehr stark abhängig machen und haben grosse körperliche und psychische Risiken.

Wie kann man Meth-/Amphetaminsucht verhindern?

Es gibt verschiedene Massnahmen, um einer Sucht vorzubeugen (Suchtprävention). Sie setzen auf zwei Ebenen an. Bei den gesellschaftlichen Verhältnissen und beim persönlichen Verhalten.

Es ist belegt, dass folgende Massnahmen präventiv wirken:

  • Information und Aufklärung Ă¼ber Risiken
  • Beratung und Suchtbehandlungen leicht zugänglich machen
  • Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen, etwa in Betrieben, Schulen und Gemeinden

Es gibt Fachleute, die fĂ¼r die Legalisierung des Konsums und teilweise auch fĂ¼r streng regulierte legale Abgabemöglichkeit fĂ¼r Drogen plädieren. Dies mit dem Argument, dass so die gesellschaftliche Ausgrenzung SĂ¼chtiger und die Folgeprobleme des unkontrollierten Schwarzmarkts (z. B. verunreinigter Stoff, Kriminalität) reduziert werden könnten. Da Meth-/Amphetamin weltweit als illegale Substanzen gehandhabt werden, gibt es kaum Erfahrungen zu den Erfolgsaussichten und Folgen.

Was trägt auf persönlicher Eben dazu bei, Menschen vor Sucht zu schĂ¼tzen?

  • Entwicklung und Stärkung von Lebenskompetenzen wie z. B. GefĂ¼hle regulieren, Stress bewältigen, kreativ und kritisch denken, Probleme lösen, Frust aushalten, sich in andere einfĂ¼hlen, kommunizieren
  • Stärkung von verlässlichen und guten Beziehungen (in Schule, Familie, Partnerschaft, Freundschaft, berufliches Umfeld etc.)

Was sind die Risiken von Meth-/Amphetaminkonsum?

Meth-/Amphetamin wird meist nur gelegentlich und nur Ă¼ber einen bestimmten Lebensabschnitt hinweg konsumiert. Allerdings haben sie stark schädigende Nebenwirkungen und ein sehr hohes Abhängigkeitspotenzial. Letzteres ist bei Methamphetamin speziell stark ausgeprägt.

Das grösste Risiko ist die Ăœberhitzung wegen mangelnder FlĂ¼ssigkeitszufuhr. Dies kommt vor allem beim Tanzen an Partys und in Clubs vor. Wegen dem Meth-/Amphetamin spĂ¼rt man häufig gar nicht oder zu spät, dass der Körper Ă¼berhitzt und FlĂ¼ssigkeit oder KĂ¼hlung braucht. Im Extremfall kann dies zum Tod durch Ăœberhitzung fĂ¼hren. Dies kann auch passieren, wenn man kleine Mengen und nur selten konsumiert. Darum sind die Safer-Use-Regeln «Pausen einlegen» und «genug Wasser/Alkoholfreies trinken» sehr wichtig.

Bekannt ist auch, dass es unter Meth-/Amphetamin-Konsum zu epileptischen Anfällen kommen kann – auch wenn man nur kleine Mengen oder nur einmal konsumiert. Relativ häufig kommt es zu Kreislauf- und Herzproblemen. Dazu gehören im schlimmsten Fall auch ein plötzlicher Herztod sowie Hirninfarkte und -blutungen. Auch kann es zu Störungen der Leberfunktion kommen. Zudem wird vermutet, dass Meth-/Amphetamin-Konsum unter Umständen die Nerven schädigen kann und das Risiko fĂ¼r eine Parkinson-Erkrankung erhöht.

Amphetamin, und noch stärker Methamphetamin machen schnell sĂ¼chtig. Der Konsum kann aber noch weitere ungĂ¼nstige psychische Folge haben, beispielsweise Psychosen oder Depressionen. Auch Schizophrenie ähnliche Episoden sind typisch. Sie können mit akustischen (hören) oder taktilen (tasten/fĂ¼hlen) Halluzinationen einhergehen. Betroffene können z. B. der festen Ăœberzeugung sein, dass sie Ameisen oder Wanzen unter der Haut haben, was teilweise dazu fĂ¼hrt, dass sie die Haut aufkratzen oder aufschneiden wollen. Auch von Verfolgungswahn oder stark aggressivem Verhalten wird berichtet.

Wie kann man risikoarm Meth-/Amphetamin konsumieren?

Meth-/Amphetamin ist illegal. FĂ¼r den Schwarzmarkt gelten keine Vorschriften. Darum weiss man nicht, wie rein der Stoff ist, welche Streckmittel verwendet werden und wie dosiert werden muss. Zudem macht Meth-/Amphetamin rasch sĂ¼chtig und der Konsum hat weitere hohe gesundheitliche Risiken. Aus all diesen GrĂ¼nden ist vom Konsum stark abzuraten.

Wenn dennoch Meth-/Amphetamin konsumiert wird, sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Nur Produkte konsumieren, deren Qualität man kennt (Drug Checking benutzen)
  • Möglichst wenig pro Mal und möglichst selten konsumieren
  • Kein intravenöser Konsum, bei nasaler Einnahme Safer-Sniffing-Regeln beachten
  • Genug FlĂ¼ssigkeit (keinen Alkohol, da er den Körper zusätzlich austrocknet!) zu sich nehmen, um Ăœberhitzung zu vermeiden
  • An Tanzpartys regelmässig Pausen (wenn möglich an der frischen Luft) einlegen
  • nicht im Zusammenhang mit dem Lenken von Fahrzeugen oder anderen Tätigkeiten, die eine erhöhte Aufmerksamkeit oder Konzentration erfordern konsumieren
  • Nicht mit anderen Drogen, Medikamenten oder Alkohol mischen

Mehr Informationen zu Safer Use finden sich hier fĂ¼r Amphetamin und hier fĂ¼r Methamphetamin.

Jugendliche sollten nie Meth-/Amphetamin konsumieren.

  • Die Hirnentwicklung ist im Jugendalter noch in vollem Gang. Drogen können diese Entwicklung empfindlich stören.
  • Ein frĂ¼her Konsumbeginn erhöht ausserdem das Risiko, eine Abhängigkeit und bleibende Schäden zu entwickeln.

Wie erkennt man eine Meth-/Amphetaminsucht?

Eine Meth- oder Amphetaminsucht ist eine Krankheit, die nur durch eine Fachperson diagnostiziert werden kann. Gemäss dem Internationalen Klassifikationssystem fĂ¼r medizinische Diagnosen (ICD-10) mĂ¼ssen fĂ¼r eine Suchtdiagnose innerhalb der letzten 12 Monate mindestens drei der folgenden Symptome erfĂ¼llt sein:

  • Starker Wunsch oder Zwang Meth-/Amphetamin zu konsumieren
  • Kontrollverlust in Bezug auf Konsumzeit und -menge
  • Mindestens ein körperliches Entzugssymptom bei Konsumreduktion
  • Toleranzentwicklung (es braucht immer mehr Meth-/Amphetamin, um die gewĂ¼nschte Wirkung zu erzielen)
  • Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Meth-/Amphetaminkonsums
  • Anhaltender Konsum trotz eindeutiger Folgeschäden

Was kann man tun, bei Meth-/Amphetaminsucht?

Ein Ausstieg aus der Meth-/Amphetaminsucht ist möglich. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die auf die Persönlichkeit der Betroffenen sowie ihre Situation eingehen. Beratungsangebote stehen Ă¼brigens nicht nur Suchterkrankten offen, sondern unterstĂ¼tzen auch Angehörige im Umgang mit ihrer oftmals sehr belastenden Situation. Beratungsfinder öffnen

Zahlen und Fakten

3% der 20- bis 24-Jährigen geben an, in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Meth/Amphetamin konsumiert zu haben.
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Die Wirkung von Methamphetamin kann bis zu 30 Stunden lang andauern. Es wird im Körper sehr schlecht abgebaut.
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Ăœber 2 Prozent der 15-jährigen Jungen in der Schweiz geben, an bereits Amphetamin konsumiert zu haben.
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Beratung bei Suchtproblemen

FĂ¼r Menschen mit Suchtproblemen

Beratungsstellen im Kanton ZĂ¼rich

Wir machen Sucht-Prävention.  Wir machen keine Sucht-Beratung.

Menschen mit Suchtproblem und ihre Angehörigen finden Hilfe bei den SuchtBeratungsstellen. Unser Beratungsfinder hilft Ihnen, ein passendes Angebot zu finden.

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