Glücksspiel
Sucht verhindern

Spielen um Geld kann zur Sucht werden. Das führt zu viel Leid und finanziellem Ruin. Wir zeigen, wie es gar nicht erst so weit kommt.

Wie kann man Glücksspielabhängigkeit verhindern?

Es gibt vieles, das nachweislich Sucht vorbeugt (Suchtprävention). Suchtprävention setzt auf zwei Ebenen an. Bei den gesellschaftlichen Verhältnissen und beim persönlichen Verhalten.

Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass folgende Massnahmen riskanten Konsum reduzieren und gegen Sucht wirken:

  • Den Zugang zu Suchtmitteln gesetzlich regulieren und dabei insbesondere Kinder und Jugendliche schützen.
    Beim Glücksspiel heisst dies etwa, den Zugang zu Casinos, Swisslos-Angeboten und zum Online-Gambling zu regulieren und Werbung für solche Angebote verbieten oder beschränken. Die gesetzliche Regulierung im Internet ist schwierig, weil sich das Internet nicht an Landesgrenzen hält. Selbstkontrolle der Anbieter ist darum wichtig. Häufig reicht sie aber zu wenig weit.
  • Aufklärung und Information über Risiken
  • Prävention, Beratung und Suchtbehandlungen leicht zugänglich machen
  • Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen, etwa in Betrieben, Schulen und Gemeinden

Wer massvoll Glücksspiele spielt, wird nicht süchtig. Was braucht es, damit Menschen massvoll spielen können? Diese Massnahmen auf persönlicher Ebene tragen dazu bei:

  • Aufbau und Stärkung von Lebenskompetenzen wie z.B. Gefühle regulieren, Stress bewältigen, kreativ und kritisch denken, Probleme lösen, Frust aushalten, sich in andere einfühlen, kommunizieren
  • Stärkung von verlässlichen und guten Beziehungen (in Schule, Familie, Partnerschaft, Freundschaft, berufliches Umfeld etc.)

Es gibt keine simplen Rezepte zur Verhinderung von Sucht. Aber es gibt Dinge, die vor Sucht schützen. Es ist belegt, dass Jugendliche weniger häufig ein Suchtproblem entwickeln,

  • wenn sie eine vertrauensvolle Beziehung zu den Eltern haben.
  • wenn die Eltern Bescheid darüber wissen, ob Kinder Spiele mit Glücksspiel-Charakter spielen (siehe unten: Risiken)
  • wenn die Eltern Regeln zum Gamen mit den Kindern vereinbaren.

Unsere Broschüren informieren Eltern vertieft über risikoarme Nutzung von Bildschirmmedien.

Was sind die Risiken von Glücksspielen?

Häufiges Glücksspielen kann abhängig machen. Man verspürt dann ein starkes Verlangen mehr zu spielen und kann das Spielen nicht mehr kontrollieren. Das führt auf die Dauer zu grossen finanziellen, emotionalen und sozialen Problemen.

Nervosität, Gereiztheit, Schlafmangel und -störungen sind mögliche Folgen von übermässigem Glücksspielen. Sorgen wegen Schulden und Konflikte in Familie und am Arbeitsplatz belasten die psychische Gesundheit.

Wenn sich das Leben nur noch ums Spielen und die Geldbeschaffung dreht, bleibt weniger Zeit für anderes. Das belastet Beziehungen und den Familienalltag. Häufig sinkt auch die Leistungsfähigkeit im Beruf, was zu Konflikten und zum Stellenverlust führen kann.

Glücksspiel führt rasch zu finanziellen Engpässen. Schulden werden gemacht. Damit steigt die Belastung nochmals zusätzlich an.

Kinder und Jugendliche spielen selten um Geld. Aber: Viele der Games für Kinder und Jugendliche funktionieren ähnlich wie Glücksspiele. Ein Beispiel: Nach einer Spielrunde können die Spielenden eine Überraschungsbox öffnen. Diese enthält mal mehr, mal weniger Gewinn. Dabei geht es nicht um Geld, sondern um Dinge, die im Spiel eingesetzt werden können, z.B. neue Fähigkeiten oder Ausrüstungen für Spielfiguren. Wie beim Geld-Glücksspiel wollen die Kinder und Jugendlichen dann immer «noch eine Runde» spielen. Denn sie hoffen, das nächste Mal sei der Gewinn in der Box grösser. Solche Mechanismen sind gefährlich. Sie machen es schwieriger, das Spiel zu beenden. Das begünstigt die Entstehung einer Sucht.

Wie kann man Glücksspiele risikoarm nutzen?

Fachleute empfehlen Eltern

  • sich über Games und ihre Funktionsweisen zu informieren.
  • nur altersgerechte Games zulassen.
  • die Spielzeit klar zu begrenzen und die Kinder bei der Einhaltung unterstützen.
  • Kinder immer zu begleiten.
  • Kindern gefährliche Mechanismen wie Überraschungsboxen zu erklären, damit sie für sie durchschaubarer werden. Und aufzuzeigen, dass die Spiele oft gratis angeboten werden, dass man aber später häufig nur weiterkommt, wenn man zahlt und dass man viel Werbung sieht.

Lesen Sie für weitere Infos unsere Broschüren für Eltern zum Thema Bildschirmmedien.

Die Fachstelle Radix Spielsuchtprävention hat zudem ein Faktenblatt zum Thema Glücksspiel und Games im Angebot.

Fachleute empfehlen Jugendlichen und ihren Eltern

  • sich über die Funktionsweise von Games zu informieren. (z.B. Gefährliche Mechanismen wie Überraschungsboxen. Gratisspiele, bei denen  man aber später häufig nur weiterkommt, wenn man zahlt und mit viel Werbung)
  • mit Prepaid-Abos und Aktivierung von Sperren zu verhindern, dass in Games (zu viel) Geld eingesetzt werden kann. Auf der Website von safer-gambling.ch findet man weitere Tipps und Tricks zum risikoarmen Spiel.
  • sich frühzeitig beraten zu lassen, wenn Probleme auftauchen.

Die Fachstelle Radix Spielsuchtprävention hat zudem ein Faktenblatt zum Thema Glücksspiel und Games im Angebot.

Fachleute empfehlen

  • den eigenen Konsum kritisch überdenken, zum Beispiel mit einem Selbsttest.
  • Tipps und Trick zum risikoarmen Spiel von safer-gambling.ch  ausprobieren.
  • den Zugang zu Online-Games blockieren zum Beispiel mit gamblock.com
  • Hilfe holen, wenn man den Eindruck hat, das Spielen nicht mehr kontrollieren zu können.

Wie erkennt man Online-Sucht?

Diese Signale sind wichtig:

  • Das Glücksspiel beherrscht und strukturiert das Leben der Betroffenen.
  • Sie nehmen jede Gelegenheit zum Spielen wahr.
  • Sie haben ein Gefühl des «Nicht-aufhören-Könnens».
  • Sie verlieren die Kontrolle über das Spielverhalten, die Einsatzhöhen und die Spieldauer.
  • Familie und Beruf werden vernachlässigt. Die/der Spielende zieht sich aus dem sozialen Umfeld zurück.
  • Finanzielle Verluste werden vertuscht. Es wird heimlich gespielt.

Wenn Sie mehrere dieser Signale gleichzeitig über mehrere Wochen hinweg wahrnehmen, könnte dies auf eine Suchtentwicklung hinweisen. Unser Selbsttest  bietet die Möglichkeit, den eigenen Konsum kritisch zu beleuchten.

Was kann man tun, bei Glücksspiel-Sucht?

Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die auf die Persönlichkeit der Betroffenen sowie ihre Situation eingehen. Beratungsangebote stehen nicht nur Betroffenen offen, sondern unterstützen auch Angehörige. Beratungsfinder öffnen

Zahlen und Fakten

Millionen war der Bruttospielertrag der Schweizer Casinos 2018
0
der Schweizer Bevölkerung spielt problematisch
0 %
Menschen in der Schweiz sind glücksspielsüchtig
0

Mehr Informationen

Alkohol noch im Griff?

Zum Glücksspiel Selbsttest

Unser Selbsttest hilft, den eigenen Konsum besser einzuschätzen.

Für Menschen mit Suchtproblemen

Beratungsstellen im Kanton Zürich

Wir machen Sucht-Prävention.  Wir machen keine Sucht-Beratung.

Menschen mit Suchtproblem und ihre Angehörigen finden Hilfe bei den SuchtBeratungsstellen. Unser Beratungsfinder hilft Ihnen, ein passendes Angebot zu finden.

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