E-Zigaretten
/ Vapes

E-Zigaretten – auch Vapes oder Vape-Bars genannt – gibt es in vielen Formen.  Die meisten enthalten viel Nikotin und machen darum sehr schnell abhängig. 

Seit dem 1. Oktober 2024 dürfen Vapes (auch ohne Nikotin) nicht mehr an Minderjährige verkauft werden. 

Kurz erklärt

Videoclip von Say What x @Parshad über Elfbar. Andere Marken funktionieren ähnlich. 

Wie kann man Nikotinsucht verhindern?

Es gibt viele wirkungsvolle Massnahmen, um einer Sucht vorzubeugen (Suchtprävention). Sie setzen auf zwei Ebenen an. Bei den gesellschaftlichen Verhältnissen und beim persönlichen Verhalten. 

Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass folgende Massnahmen Tabakkonsum vermindern und präventiv wirken. Für die neuen E-Nikotinprodukte fehlen entsprechende Langzeit-Untersuchungen noch. Da der süchtig machende Stoff identisch ist, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die gleichen Massnahmen wirkungsvoll und – angesichts des hohen Suchtpotenzials – auch angezeigt:

  • Preise erhöhen. Dies gilt als die wirkungsvollste Massnahme, weil sie vor allem bei den Jugendlichen ansetzt, die wenig Geld haben und noch nicht süchtig sind.
  • Den Verkauf von E-Zigaretten/Vapes beschränken (z.B. Verkauf an Minderjährige verbieten, Verkaufsstellen begrenzen).
    • Werbung beschränken oder verbieten, Pflicht zur unattraktiven Produktegestaltung.
  • Umfassender Passivrauch- / Passivdampfschutz
  • Information und Aufklärung über Risiken.
  • Beratung zum Nikotinkonsumstopp, insbesondere kombiniert mit medizinischen Nikotinersatzprodukten, welche für alle leicht zugänglich gemacht werden sollen.
  • Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen, etwa in Betrieben, Schulen und Gemeinden.

Diese Massnahmen auf persönlicher Ebene schützen vor Suchterkrankungen:

  • Entwicklung und Stärkung von Lebenskompetenzen wie z. B. Gefühle regulieren, Stress bewältigen, kreativ und kritisch denken, Probleme lösen, Frust aushalten, sich in andere einfühlen, kommunizieren.
  • Stärkung von verlässlichen und guten Beziehungen in Schule, Familie, Partnerschaft, Freundschaft, Beruf etc.

Sucht entsteht nie aus nur einem Grund und es gibt keine einfachen Rezepte, wie Sucht verhindert werden kann. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche weniger häufig Suchtprobleme entwickeln, wenn

  • sie eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Eltern haben.
  • ihre Eltern Bescheid darüber wissen, was sie in der Freizeit unternehmen und mit wem sie unterwegs sind.
  • wenn die Eltern nicht selbst vapen/dampfen.
  • wenn Nikotin konsumierende Eltern offen mit ihrer eigenen Sucht umgehen und mit dem Kind ehrlich und selbstkritisch darüber sprechen.

Lesen Sie auch unsere Broschüre zum Thema

Wenn Ihr Kind bereits E-Zigaretten konsumiert, ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und gemeinsam Regeln zu vereinbaren. Etwa, dass im Haus oder vor den jüngeren Geschwistern nicht geraucht werden darf.

 

Was sind die Risiken beim Konsum von E-Zigaretten?

Das hohe Suchtpotenzial von Nikotin führt sehr rasch zu einer starken Abhängigkeit. So rauchen beispielweise zwei von drei Personen, die eine Zigarette ausprobieren, später täglich. Je früher der Einstieg, desto schneller und stärker wird man abhängig. Auch die sind die Inhaltsstoffe der Liquids alles andere als harmlos für die Gesundheit.

Das Suchtpotenzial von Nikotin ist sehr hoch – negative Folgen, wie unbezwingbares Verlangen, Konsumzunahme, Schwierigkeiten, den Konsum zu beenden, treten rasch ein.

Nikotin beeinflusst das Herz-Kreislaufsystem und Entzündungsprozesse negativ.
Die Liquids in E-Zigaretten enthalten Substanzen, die teilweise krebserregend oder Allergien auslösend sind, oder die Atemwege reizen. Die vielfältigen Aromastoffe in den Liquids sind bisher nur geprüft bezüglich Schädlichkeit beim Verzehr. Welche Auswirkungen diese Stoffe auf die Gesundheit haben, wenn man sie inhaliert, ist bisher nicht untersucht.

Die mittel- und langfristigen Folgen von E-Zigaretten-Konsum sind noch nicht genügend erforscht.

Wenn Personen, die selbst nicht dampfen, den E-Zigarettendampf anderer einatmen, spricht man von Passivdampfen. Bisher ist noch nicht eindeutig geklärt, wie gefährlich das ist. Man hat jedoch nachgewiesen, dass «Passivdampfen» zu mehr und stärkeren Asthmaanfällen bei Kindern und Jugendlichen führt.

Nikotinkonsum von Kindern und Jugendlichen hat schädliche Auswirkungen auf das Gehirn, das sich in diesem Alter in Entwicklung befindet. Lern- und Angststörungen sind mögliche Folgen.

Die sozialen Risiken von E-Zigarettenkonsum sind eher gering. Wichtig zu wissen ist, dass vermutlich auch Passivdampfen schädlich ist (siehe oben). Wer also in Anwesenheit von anderen dampft, gefährdet deren Gesundheit. Das betrifft in besonderem Masse Eltern, die in der Wohnung konsumieren. Denn der Dampf von E-Zigaretten verändert die Raumluft und ist insbesondere für Kinder schädlich.

Noch liegen keine Berechnungen der volkswirtschaftlichen Schäden vor. Individuell belastet jede Sucht das Portemonnaie, da der Stoff zwanghaft konsumiert wird. 

Die Liquids der Einweg E-Zigaretten sind nach kurzer Zeit leer. Jede zweite E-Zigarette landet im Hausmüll. Eigentlich könnte man diese Einweg E-Zigaretten aber fast vollständig recyclen. Die Verkaufsstellen sind verpflichtet, leere Geräte entgegenzunehmen und an der Sammelstelle für Elektroschrott abzugeben.

Wie kann man risikoarm E-Zigaretten konsumieren?

Zigaretten machen sehr rasch abhängig. Sie sind keine Produkte für Minderjährige und Nichtrauchende. Wer nicht raucht, sollte auf keinen Fall zur E-Zigarette greifen. 

E-Zigaretten sind aber höchst wahrscheinlich risikoärmer als die Tabakzigarette. Wenn sie bei einem Rauchstopp richtig eingesetzt werden, können sie den Ausstieg erleichtern. Aber: Wenn man beides konsumiert, herkömmliche und elektronische Zigaretten, hat man keinen gesundheitlichen Benefit!

Weil Nikotin rasch süchtig macht, gelingt es fast nicht, über längere Zeit nur selten zu dampfen.

Bei E-Zigaretten ohne Nikotin kann man davon ausgehen, dass sie nicht süchtig machen. Schädliche Stoffe in den Liquids gelangen aber trotzdem in den Körper und sind alles andere als harmlos.

Die Tabakindustrie versucht E-Zigaretten als gesunde Alternative zu herkömmlichen Zigaretten zu verkaufen. Das birgt insbesondere die Gefahr, dass Jugendliche nikotinabhängig werden.

Weitere Informationen über diese Produkte finden sich auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz.

Jugendliche, Schwangere und stillende Mütter sollten nicht dampfen.

Jugendliche werden besonders schnell und stark abhängig, da ihr Gehirn viel sensibler auf Nikotin reagiert. Wer jung mit dem Dampfen anfängt, dem fällt ein Nikotinkonsum-Stopp besonders schwer.

Fachpersonen empfehlen schwangeren Frauen, ganz aufs Dampfen zu verzichten. Die Auswirkungen des Konsums von E-Zigaretten auf das Ungeborene sind noch nicht genügend erforscht.

Wie erkennt man Nikotinabhängigkeit?

Nikotinabhängigkeit ist eine Krankheit, die grundsätzlich durch die gängigen Kriterien des internationalen Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen (ICD-11) erfasst werden kann.
Eine Abschätzung, wie stark man von E-Zigaretten abhängig ist, gibt unser Selbsttest.

Was kann man tun bei Nikotinabhängigkeit?

Nikotinabhängigkeit ist eine sehr gut erforschte Krankheit. Ein Ausstieg aus der Sucht ist möglich. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die auf die Persönlichkeit der Betroffenen sowie ihre Situation eingehen. Am erfolgreichsten sind Beratungen durch Fachpersonen, welche mit dem Einsatz von Nikotinersatzprodukten kombiniert werden. Beratungsfinder öffnen

Zahlen und Fakten

Eine einzige Vape kann das Nikotin von ca. 5 Päckchen Zigaretten enthalten.
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Jede zweite Vape landet im Hausmüll statt im Recycling
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Die Batterien von zehn Einweg-E-Zigaretten entsprechen der Leistung eines Smartphone-Akkus. Die Ressourcenverschwendung ist enorm.
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Rund die Hälfte aller Jugendlichen haben schon E-Zigaretten konsumiert.
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Neue E-Nikotinprodukte

Vertiefte Informationen über E-Zigaretten, Ends, Vapes oder Liquids bietet die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz.

Für Menschen mit Suchtproblemen

Sucht-Behandlung im Kanton Zürich

Wir machen Sucht-Prävention.  Wir machen keine Sucht-Behandlung.

Menschen mit Suchtproblem und ihre Angehörigen finden Hilfe bei den Suchtberatungsstellen. Unser Beratungsfinder hilft Ihnen, ein passendes Angebot zu finden.

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